Du ahnst die Antwort wahrscheinlich schon: Nein, das kann die KI nicht. Aber sie kann dir helfen. Wie genau sie dir helfen kann und wo ihre Grenzen liegen, zeige ich dir heute in diesem Blogbeitrag.

Bevor wir beginnen, möchte ich mich kurz vorstellen: Ich bin Manuel Kröger, Schreibcoach, und helfe gemeinsam mit meinem Coaching-Team berufsbegleitenden Studierenden und Vollzeitstudenten dabei, ihre Abschlussarbeiten zu schreiben.

Immer mehr KI-Tools werden für das akademische Arbeiten und Schreiben entwickelt, und immer mehr Studierende nutzen diese Tools. Viele glauben jedoch, dass es sich dabei um magische Werkzeuge handelt, die alles für einen erledigen – das stimmt einfach nicht. Sie können Aufgaben wie Recherche, Schreiben, Bearbeiten, Auswerten und Strukturieren vereinfachen. Sie können auch helfen, Schreibblockaden zu überwinden oder Ideen zu finden. Aber wie gesagt, sie vereinfachen nur und assistieren dir – die eigentliche Arbeit musst du selbst machen. Du musst also wissen, wie man wissenschaftlich arbeitet und schreibt, um diese Tools richtig steuern und einstellen zu können sowie die richtigen Fragen zu stellen. Denn wenn du nicht weißt, wie wissenschaftliches Arbeiten funktioniert, helfen dir auch die besten KI-Tools nichts. Die Qualität deiner Ergebnisse wird durch die Qualität deiner Fragen bestimmt, und die Qualität deiner Fragen wird von deinem Wissen bestimmt.

Die Studierenden, die zu uns kommen, nutzen KI-Tools vor allem in folgenden drei Bereichen: erstens für die Recherche, zweitens fürs Schreiben und Redigieren und drittens für statistische Analysen.

Schauen wir uns die Recherche genauer an: Du kannst KI-Tools nutzen, um schnell viele Quellen zu finden und zusammenfassen zu lassen, um einen Überblick zu bekommen. Aber es gibt bestimmte Einschränkungen und Schwierigkeiten. Erstens funktioniert die Recherche bei diesen KI-Tools wie ein Netzwerk. Verbindungen werden angezeigt, z. B. wenn du schreibst: „Finde mir die wichtigsten Paper über Logistikmanagement.“, dann bekommst du die am meisten zitierten Paper zu diesem Thema und weitere Arbeiten, die damit verbunden sind – sei es, weil sie die gleiche Methode verwenden, ein Argument unterstützen oder ihm widersprechen. Die KI zeigt dir also ein Netzwerk von Paper-Zitaten an.

Hier musst du aber selbst prüfen, welche dieser Paper für dich relevant sind. Die KI analysiert nicht den Inhalt, sondern nur, wie oft die Paper zitiert wurden und welche Verbindungen bestehen. Du weißt also nicht, ob die Qualität des Inhalts gut genug ist oder ob er für dich relevant ist – das musst du selbst herausfinden.

Es gibt bei der Recherche zwei Probleme: Entweder hast du zu wenig oder zu viele Ergebnisse. Bei KI-Tools bekommst du in der Regel zu viele Ergebnisse, was überfordernd sein kann. Zudem haben KI-Tools keinen Zugang zu allen Datenbanken, sodass deine Recherche oft nicht vollständig ist. Auch die Zusammenfassungen, die die KI liefert, können sinnvoll sein, aber oft fehlt es an Tiefe und Klarheit. Vor allem bei komplexen Themen musst du also selbst noch einmal genau hinschauen.

Mit KI-Tools wie ChatGPT kannst du Texte strukturieren, schreiben, umschreiben und verbessern lassen. Du kannst z. B. Grammatik, Zeichensetzung und Rechtschreibung korrigieren lassen. Oder du lässt einen Textabschnitt aus einer Quelle paraphrasieren.

Allerdings gibt es auch hier einige Schwierigkeiten. Erstens musst du verstehen, dass ein KI-Tool nicht denkt. Sehr einfach dargestellt: Es arbeitet mit Statistiken und schaut z. B., welche Wortreihe statistisch gesehen am wahrscheinlichsten auf eine andere Wortreihe folgt. Dadurch kann es passieren, dass der Kontext fehlt.

Wenn du also einen Text von ChatGPT paraphrasieren lässt, klingt er zwar gut, aber die KI beachtet nicht den Kontext deiner gesamten Arbeit oder den der ursprünglichen Quelle. Deswegen kann der rote Faden in deiner Arbeit verloren gehen, und du musst sicherstellen, dass der paraphrasierte Text gut in den Text deiner Abschlussarbeit passt. Auch das kritische Denken, das beim wissenschaftlichen Arbeiten wichtig ist, fehlt der KI. Sie gibt nur Text wieder, ohne wirklich zu argumentieren oder Diskussionen aufzugreifen.

Ein weiterer Punkt: Wenn du Text von einer Quelle übernimmst und nicht sorgfältig überprüfst, kann das zu Plagiaten führen. Je mehr Menschen diese Tools nutzen, desto ähnlicher werden die Texte, die dabei herauskommen, und du verlierst deine eigene Stimme. Paraphrasieren bedeutet nicht nur, Texte umzuformulieren, sondern zu verstehen, was du gelesen hast, und den Inhalt mit eigenen Worten wiederzugeben. Nur wenn du den Inhalt wirklich verstanden hast, kannst du sinnvolle Verknüpfungen und Argumentationen in deiner Arbeit aufbauen und diese später bei der Verteidigung überzeugend vertreten.

Auch bei der statistischen Analyse können KI-Tools assistieren, indem sie helfen Daten schnell zu verarbeiten und zu visualisieren. Sie können schöne Grafiken erstellen und die Zeit für manuelle Berechnungen stark verkürzen.

Aber auch hier musst du wissen, wie du vorgehst: Die Daten müssen richtig ausgewertet und interpretiert und es müssen die relevanten Daten ausgewählt werden. Hierfür muss der Kontext deiner Forschung beachtet werden. Das kann die KI nicht für dich übernehmen. Statistiken ohne Kontext sagen nichts aus. Du musst das Tool richtig einstellen und die Daten interpretieren, damit sie zu deiner Arbeit passen. Hierfür musst du wiederum verstehen, was der Kontext deiner Forschung ist, wie du ihn beachtest und wie statistische Analyse funktioniert. Wenn du das nicht weißt, dann bringt dir auch das beste KI-Tool nichts.

Die meisten Menschen sehen KI-Tools als magische Werkzeuge, die ihnen die ganze Arbeit abnehmen. Manche Anbieter werben sogar damit, dass du einfach dein Thema eingibst und das Tool die Arbeit für dich schreibt – bitte probiere das lieber nicht aus. Diese Texte sind in der Regel schrecklich.

Es ist ein großes Missverständnis zu glauben, dass KI deine Arbeit schreiben kann. KI kann die Komplexität akademischer Argumente nicht erfassen oder wiedergeben, Daten nicht automatisch richtig auswerten, interpretieren und in deiner Thesis einbauen und sie kann auch nicht tiefere strukturelle oder argumentative Probleme erkennen.

Die Lösung besteht darin, beides zu verbinden: Du musst verstehen, wie wissenschaftliches Forschen und Schreiben funktioniert, und wissen, wie du KI richtig implementierst. Das zeigen wir unseren Klienten.

Doch musste ich selbst noch einmal den gesamten Text durchgehen, um einige Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler zu verbessern und die Struktur anzupassen. Zudem hatte ChatGPT einige wichtige Inhalte nicht oder falsch wiedergegeben, die ich wieder einsetzen oder berichtigen musste.

Wenn du lernen möchtest, wie du richtig wissenschaftlich arbeitest und KI nutzt, um den Prozess zu erleichtern und vielleicht auch schneller voranzukommen, dann arbeite gerne mit uns zusammen.

Buche am besten jetzt gleich ein kostenloses Analysegespräch mit uns. Dort schauen wir, ob und wie wir dir helfen können, und wenn alles passt, dann entwickeln wir gemeinsam eine Strategie und setzen sie mit dir um, damit du dein Ziel erreichst.

Der Text dieses Beitrags ist folgendermaßen entstanden: Ich habe mir das Transkript meines YouTube-Videos „KI bei Thesis richtig nutzen“ von YouTube heruntergeladen und bei ChatGPT hochgeladen mit der Bitte, die Rechtschreibung, Grammatik und Zeichensetzung zu verbessern. ChatGPT warf mir einen fast fehlerfreien und sinnvollen Text aus, der den gleichen Inhalt des Transkripts in der Hälfte der Worte wiedergab.

Doch musste ich selbst noch einmal den gesamten Text durchgehen, um einige Rechtschreib-, Grammatik- und Zeichensetzungsfehler zu verbessern und die Struktur anzupassen. Zudem hatte ChatGPT einige wichtige Inhalte nicht oder falsch wiedergegeben, die ich wieder einsetzen oder berichtigen musste.

Hieran kannst du also sehen: ChatGPT ist mein Assistent. Ich muss selbst wissen, was ich mit meinen Texten auf welche Weise sagen möchte, die Bearbeitungen der KI überprüfen und sie anpassen.