9 Gründe bei der Abschlussarbeit zu scheitern
Erfahre, welche Faktoren zum Scheitern deiner Abschlussarbeit führen können, und vermeide sie.
Warum du intelligent genug für deine Abschlussarbeit bist - und kein Talent brauchst
Viele Studierende denken, sie seien nicht intelligent oder talentiert genug, um ihre Abschlussarbeit erfolgreich zu schreiben. Vielleicht haben sie schon einmal eine Arbeit geschrieben und sind gescheitert, oder sie stecken gerade mittendrin und kommen nicht voran. Schnell kommt das Gefühl auf, dass sie nicht klug genug oder «einfach nicht fürs wissenschaftliche Schreiben gemacht» seien.
Wenn du dich kurz vor deiner Thesis befindest, mitten im Schreibprozess steckst oder bereits eine Arbeit geschrieben und nicht bestanden hast, sei dir eines sicher: Du bist definitiv intelligent genug. Schließlich hast du es schon so weit gebracht.
In diesem Beitrag zeige ich dir einige der versteckten Faktoren, die häufig dazu führen, dass man bei der Abschlussarbeit scheitert. Die offensichtlichen Gründe, wie Plagiate oder der Missbrauch von KI, werde ich nicht thematisieren – die sind allgemein bekannt.

1. Wissenschaftliches Arbeiten ist ein Handwerk
Wissenschaftliches Schreiben ist kein Talent, das man einfach hat oder nicht. Es ist eine Fähigkeit, die man lernen muss. Auch wenn du vielleicht schon Hausarbeiten geschrieben hast oder sogar ein begabter Schreiber bist, kannst du nicht automatisch eine gute Abschlussarbeit schreiben. Selbst erfahrene Journalisten, Buchautoren oder sogar Dozenten, die ich betreue, wissen, dass jede Textsorte eigene Regeln hat, die gelernt werden müssen – das gilt auch für wissenschaftliche Texte.
Als ich 2013 meine eigene Bachelorarbeit schrieb, erlebte ich genau das. Obwohl ich schon viele Texte verfasst hatte und Schreiben meine Leidenschaft ist, merkte ich, dass ich das Handwerk des wissenschaftlichen Schreibens erst noch erlernen musste. Ohne die richtigen Strukturen und die richtige Durchführung der richtigen Schritte in der richtigen Reihenfolge verliert man schnell Monate oder sogar Jahre, weil man sich im Kreis dreht oder aufschiebt; und am Ende kommt ein schlechtes oder gar kein Ergebnis heraus.

2. Der falsche Betreuer
Ein weiterer Stolperstein ist ein unpassender Betreuer. Vielleicht wurde dir jemand zugeteilt, oder du hast selbst jemanden gewählt, der nicht die Zeit oder das Interesse hat, dich zu unterstützen. Unklares oder überbordendes Feedback, lange Antwortzeiten sowie ständig neue Ideen und widersprüchliche Aussagen vom Betreuer können dich schnell frustrieren. Manchmal liegt das Problem auch in der falschen Kommunikation – sei es in der Art und Weise, wie du Fragen stellst oder welche Fragen du stellst.
Falls die Beziehung zu deinem Betreuer nicht gut läuft, hilft es oft, die Kommunikation anzupassen und die Zusammenarbeit zu verbessern. In manchen Fällen jedoch ist ein Wechsel des Betreuers die bessere Option – aber Vorsicht: Nicht sofort wechseln, nur weil es ein bisschen schwierig wird. Du musst genau wissen, wann und wie du den Betreuer wechselst, damit du dir nicht unnötig weitere Probleme schaffst.

3. Das falsche Thema
Hast du ein Thema gewählt, weil es dir leicht erschien, oder hast du es von deinem Betreuer oder deiner Firma vorgeschlagen bekommen, um dir die Mühe der eigenen Suche zu ersparen? Das kann problematisch werden, wenn dich das Thema nicht wirklich interessiert. Denn ohne Interesse wird es extrem schwierig, motiviert zu bleiben.
Neben Interesse spielen 5 weitere Faktoren eine wichtige Rollen: Aktualität, Relevanz, Angemessenheit, Methodenkompetenz und -präferenz sowie Machbarkeit.
Alle diese Faktoren sind wichtig, aber das Interesse ist der wichtigste, denn mit einem für dich uninteressanten Thema kann die Abschlussarbeit selbst bei scheinbar einfacher Bearbeitung zu einem unüberwindbaren Hindernis werden.

4. Falsche Planung
Planung ist das A und O. Viele Studierende beginnen entweder ohne Plan, andere planen falsch und ändern ständig ihren Zeitplan. Besonders häufig falsch geplant wird bei der Präzisierung des Themas, der Recherche und bei empirischen Untersuchungen.
Viele nehmen sich kaum Zeit für die Präzisierung des Forschungsproblems, sondern wollen möglichst schnell mit dem Schreiben beginnen. Dadurch finden sie nie den roten Faden und verschwenden viel Zeit mit irrelevanten Inhalten.
Bei der Recherche wird drauflosgesucht, ohne Systematik und Struktur. Das führt zu einer sehr ungenauen Suche. Das Ergebnis: sehr viel Zeitaufwand mit entweder zu wenigen oder zu vielen Quellen. Meist sind auch die Qualität und Relevanz der Quellen zu gering.
Den Aufwand bei der Empirie unterschätzen viele Studenten massiv, besonders wenn sie noch nie empirisch gearbeitet haben, beispielsweise bei Interviews und Inhaltsanalyse. Um empirische Methoden aber wirklich gut durchzuführen, musst du die richtigen Methoden wählen, sie richtig vorbereiten, durchführen, die Daten richtig auswerten und die Ergebnisse richtig interpretieren und vorstellen. Dafür brauchst du Wochen, manchmal sogar Monate.
Viele merken sehr spät, dass ihre Planung falsch war, und verfallen in Panik, weil schon bald die Abgabe ist.
Mein Rat also: Informiere dich, welche Aufgaben du durchzuführen hast und wann du welche Aufgabe beginnen und abschließen musst, um pünktlich zur Abgabe fertig zu werden. Zudem lerne die Aufgabe richtig durchzuführen, um keine Zeit durch vermeidbare Fehler zu verschwenden, und eigne dir Produktivitätstechniken an, um schneller mit der Abschlussarbeit voranzukommen.

5. Zu wenig Fokus
Ablenkungen gibt es überall: Sei es durch Arbeit, Studium oder das Privatleben. Damit meine ich nicht, dass du diese Lebensbereiche vernachlässigen sollst. Häufig aber fokussieren sich viele Studenten auf diese Bereiche besonders stark, um sich von ihrer Abschlussarbeit abzulenken, weil dieses Schreibprojekt ihnen Unbehagen und ein schlechtes Gewissen vermitteln.
Es können kleine Dinge sein, die dich ablenken und deinen Fortschritt behindern: E-Mails oder Social Media, der Haushalt, Netflix, Kollegen oder Familienmitgliedern, die von einem etwas wollen, Einladungen von Freunden treffen. Selbst offene Dokumente und Browser-Tabs auf deinem Computer, die du nicht für deine aktuelle Aufgabe in deiner Abschlussarbeit brauchst, verschwenden deine Zeit und Energie.
Finde deinen Fokus, indem du dir klare Ziele setzt, strukturiert vorgehst und dich gegen Störungen abschirmst. Plane gezielt Schreibzeiten und achte darauf, dass du ungestört arbeiten kannst.

6. Ist dir deine Abschlussarbeit wichtig genug?
Wenn du dich ständig ablenken lässt, frag dich: Ist mir meine Thesis überhaupt wichtig genug?
Hier ist ein kleiner Test: Stelle dir vor, welche Konsequenzen es hätte, wenn du nicht bestehst. Sind die Konsequenzen für dich akzeptabel? Wenn ja, solltest du vielleicht die Thesis sein lassen.
Falls du aber doch merkst, dass die Konsequenzen zu schwer wiegen und du mit einem Nichtbestehen schwer leben könntest, dann sind dir Thesis und Abschluss wichtig und es sind andere Faktoren, die dich ablenken. Suche Lösungen für diese.

7. Perfektionismus vs. Nachlässigkeit
Viele Studierende verfallen in Perfektionismus, weil sie Angst haben, Fehler zu machen und zu scheitern, besonders, wenn ihnen der Abschluss sehr wichtig ist. Diese Angst führt zu Schreibblockaden und diese wiederum werden zur selbsterfüllenden Prophezeiung: Wenn ich nichts umsetze, aus der Angst, Fehler zu begehen und zu scheitern, dann werde ich natürlich auch keine Abschlussarbeit fertigstellen, abgeben und bestehen können.
Perfektionismus muss nicht immer ein Nachteil sein; er kann zu sehr guten Ergebnissen führen, wenn du es schaffst, die Balance zu halten und dich nicht blockieren zu lassen. Wenn du wiederum zu nachlässig arbeitest, kann es sein, dass du zu viele Fehler machst und eine schlechte Arbeit abgibst und im schlimmsten Fall nicht bestehst.
Nutze also den Perfektionismus, um dich zu pushen, aber lass ihn nicht so stark werden, dass er dich hemmt. Dafür informiere dich, wie man bei einer Abschlussarbeit richtig vorgeht, und lass dir regelmäßig Feedback von erfahrenen Personen geben, um auf dem richtigen Weg zu bleiben.

8. Krisen
Lebenskrisen wie Krankheit, Pflegefälle, familiäre Probleme oder andere belastende Ereignisse können dazu führen, dass du den Fokus auf deine Abschlussarbeit verlierst. In solchen Fällen ist es wichtig, sich erst einmal um seine eigene Stabilität zu kümmern, bevor du wieder in den Schreibprozess einsteigst. Hol dir besonders in solchen Fällen emotionale Hilfe.
Manche merken, dass sie nach solchen Krisen nicht mehr weitermachen können oder wollen, was vollkommen in Ordnung ist. Du musst für dich klären, ob du trotz der Krise weitermachen möchtest oder nicht.

9. Keine funktionierende Unterstützung
Viele Studierende scheuen sich davor, Hilfe anzunehmen – sei es aus Stolz oder Unsicherheit, ob sie diese Hilfe in Anspruch nehmen dürfen. Doch niemand muss und kann alles alleine schaffen.
Wissenschaftliches Arbeiten und Schreiben muss man lernen und Hilfe holen ist kein Zeichen von Schwäche. Bücher, YouTube-Videos, Kommilitonen, professionelles Schreibcoaching – all das sind legitime Hilfen. Sei dir nicht zu schade, sie anzunehmen.

Fazit
Das Schreiben einer Abschlussarbeit ist eine Herausforderung – aber es ist eine, die du meistern kannst, wenn du die richtigen Strategien kennst und Unterstützung annimmst. Wenn du Schwierigkeiten hast, den Überblick zu behalten oder Unterstützung brauchst, zögere nicht, dir Hilfe zu holen. Mit der richtigen Planung, Kommunikation und Fokussierung wirst du erfolgreich ans Ziel kommen.

Wenn du lernen möchtest, wie du richtig wissenschaftlich arbeitest und KI nutzt, um den Prozess zu erleichtern und vielleicht auch schneller voranzukommen, dann arbeite gerne mit uns zusammen.
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Manuel Kröger
Gründer & CEO Kröger Writing GmbH
Über den Autor
Nach seiner stressigen Erfahrung mit seiner Bachelorarbeit im Jahr 2013 befasste sich Manuel Kröger intensiv mit wissenschaftlichem Arbeiten und Schreiben, um dieses Handwerk zu meistern.
Nachdem er seine Masterarbeit 2017 erfolgreich mit 1,3 bestand, beschloss er, ein Coachingprogramm zu entwickeln, um Studierende systematisch zu unterstützen.
2019 begann er sein Team aufzubauen und leitet aktuell ein Team von 5 spezialisierten Coaches und 2 Lektorinnen.
Mittlerweile hat er mit seinem Team mehr als 700 Klienten zu Abschlüssen zwischen 1,0 und 2,0 geführt. Die häufigste Note ist die 1,3.
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